Tennisball auf Ascheplatz

Sie gingen ungesetzt ins Rennen und räumten am Ende beide den Titel ab: Die beiden Petermüller-Schwestern Emily (U16) und Alina Petermüller (U14) haben bei den Südbayerischen Tennismeisterschaften in München für Furore gesorgt. Die beiden Tennistalente vom DJK-TC Büchlberg holten sich beide den Sieg in ihrer jeweiligen Alterskonkurrenz und warfen dabei gleich mehrere Favoriten aus dem Titelrennen.

Das J1-Turnier, die höchste Kategorie im deutschen Jugendtennis, wurde auf der Anlage in Haar bei München ausgetragen. Nur die besten Spielerinnen aus ganz Südbayern hatten sich dafür im Vorfeld qualifiziert. Darunter waren vor allem viele Münchner Talente, aber auch einige wenige aus Niederbayern, darunter Alina und Emily Petermüller.

Die 14-jährige Emily Petermüller traf dabei gleich in der ersten Runde der weiblichen U16-Konkurrenz auf die Topgesetzte Marisol Weidenfeld vom Münchner Sportclub (dt. Damenrangliste 344). Von der hohen Ranglistenpositionierung ließ sich Emily aber wenig beeindruckt und startete furios ins Match. Nach zahlreichen Winnern stand es 3:0 für die Büchlbergerin, als die Münchner Spielerin plötzlich aufgab. Das zweite Match gegen Anjali Vasanthan vom MTTC Iphitos München war ein Auf und Ab mit vielen Führungswechseln. Am Ende behielt aber jedes Mal Emily am Satzende die Oberhand und konnte sich mit 6:4, 6:4 den Einzug ins Halbfinale erkämpfen.

Am zweiten Turniertag wartete mit der gleichaltrigen Elisabeth Wahler vom TC Blutenburg München eine der besten deutschen Spielerinnen des 2009er Jahrgangs, die aktuell am Bundesstützpunkt in der Tennisbase Oberhaching lebt und am Vortag bereits die Drittgesetzte Lea Boysen besiegt hatte. Die Büchlbergerin kam auch hier im Halbfinale gut ins Spiel und holte sich mit einer äußerst konzentrierten Leistung den ersten Satz verdient mit 6:1. Danach schlichen sich jedoch immer mehr Fehler ein und der zweite Durchgang ging mit 3:6 an die Gegnerin. Der anschließende Match-Tiebreak war an Spannung kaum zu überbieten und bis zum 7:7 ausgeglichen. Am Ende konnte aber auch hier Emily noch einen Gang höher schalten und sich den Finaleinzug mit 10:7 sichern.

Im Endspiel wartete mit Livia Ackermann vom MTTC Iphitos München die Viertgesetzte des Klassements, gegen die Emily bisher noch nie gewinnen konnte. Trotzdem ging sie mit einer positiven Einstellung ins Finale und dominierte mit nahezu fehlerlosem Offensiv-Tennis, sodass sie schnell mit 6:0 in Führung lag. Nachdem die Gegnerin im zweiten Satz etwas besser ins Spiel kam, dominierte die Büchlbergerin wenig später wieder mit ihrem Powertennis und holte sich mit 6:2 den zweiten Satz und damit auch den Titel der Südbayerischen Tennismeisterin 2024.

Ebenfalls mit von der Partie in München war die 12-jährige Alina Petermüller, die in der U14-Konkurrenz der Mädchen am Start war. Bereits in der ersten Runde bekam es auch sie mit einer Favoritin zu tun: der Drittgesetzten Adriana Cekovic vom TC Rot-Weiß Gersthofen. Obwohl die Büchlbergerin ein Jahr jünger als ihre Gegnerin ist, dominierte sie das Spiel und gewann mit 6:4, 6:2 das Auftaktmatch.

Danach erwartete Alina in der zweiten Runde Luise-Noelly Taffo Simo vom GW Luitpoldpark München, die über einen enormen Aufschlag verfügt und wie die Büchlbergerin sehr offensiv spielt. Schnell entwickelte sich ein hochklassiges und ausgeglichenes Match auf Augenhöhe. Dabei war es aber die Büchlbergerin die jeweils am Ende des Satzes mehr Nervenstärke zeigte und so mit 7:5, 6:4 den Einzug ins Halbfinale schaffte. 

Mit der Zweitgesetzten Lisa Nothdurft vom GW Luitpoldpark München erwartete Alina am nächsten Tag erneut eine harte Gegnerin. Die Münchnerin agierte wie erwartet überlegen und nutzte den nervösen Start der Büchlbergerin aus. Beim 0:4 fand die Niederbayerin aber zurück in ihr variantenreiches Offensivtennis und gewann nicht nur fünf Spiele in Folge, sondern am Ende auch den ersten Satz mit 7:5. Im zweiten Durchgang behielt Alina ihre taktisch kluge Spielweise konsequent bei und gewann ungefährdet mit 6:2.

Mit Carla Pollmüller vom TSV Neubiberg-Ottobrunn wartete im Finale nicht nur die topgesetzte, große Favoritin auf Alina, sondern auch die deutsche Nr. 2 ihrer Altersgruppe. Mit einem beeindruckenden Schlag-Repertoire legte die Münchnerin dann auch gleich im Finale los und gewann den ersten Satz mit 6:3. Auch im zweiten Satz führte sie mit 3:0, ehe die Büchlbergerin dank einer taktischen Umstellung eine beeindruckende Aufholjagd schaffte. Alina holte sich sechs Spiele in Folge und damit den zweiten Satz mit 6:3. Nun musste der Match-Tiebreak über die Siegerin entscheiden. Beide Spielerinnen zeigten ihr ganzes Können in langen, hochklassigen Rallyes. Jedoch unterliefen der Münchenerin nach weit über zwei Stunden Spielzeit bei ihrem Paradeschlag, der Rückhand, einige Fehler. Das nutzte die Büchlbergerin und gewann den dritten Satz und damit auch das Match mit 10:5 für sich.

Eine sensationelle Leistung der beiden Schwestern Emily und Alina! Herzlichen Glückwunsch!