Ein wichtiges Thema in der diesjährigen Jahreshauptversammlung war die Abstimmung über eine Erhöhung der Mitglieds- und Arbeitsbeiträge. Der Beitrag für Erwachsene befand sich auf dem Stand von 1995 (!) und war trotz allgemeiner Preissteigerung über drei Jahrzehnte nicht angehoben worden.
Vorsitzender Robert Hackl erklärte einleitend, warum eine Erhöhung unvermeidbar geworden ist. So stehe der Verein zwar aktuell finanziell gut da, allerdings können für die anstehenden großen Sanierungsprojekte keine Rücklagen mehr gebildet werden. Und in den nächsten Jahren stehen gleich drei große und unvermeidbare Projekte an: So müssen in der Halle sowohl die Heizungsanlage als auch das rostige Dach erneuert werden. Zudem muss der Unterbau der Freiplätze 1-4 ausgetauscht werden, da die Plätze nach jedem Regenschauer teils noch stundenlang unter Wasser stehen. Kostenpunkt für die 3 Großprojekte: ca. 500.000 Euro! Mit den aktuellen Mitgliedsbeiträgen sei dies nicht zu stemmen.
Hinzu komme, dass die Ausgaben des Vereins in den letzten Jahren durch Preiserhöhungen stark gestiegen sind. Dies reiche von Energiekosten über Versicherungsbeiträge bis hin zu Zubehörartikeln für die Plätze oder auch den Tennissand. Alles ist teurer geworden, trotzdem wurde der Mitgliedsbeitrag für Erwachsene seit 29 Jahren nicht erhöht. Anders im Gegensatz zu vielen anderen Ganzjahresvereinen in der Umgebung, die mit ihren Mitgliedsbeiträgen weit über dem Büchlberger Tarif liegen.
Die bei der Jahreshauptversammlung anwesenden Mitglieder stimmten im Anschluss ohne Gegenstimme - aber mit einer Enthaltung - für den von Robert Hackl vorgestellten Vorschlag zur Erhöhung der jährlichen Mitgliedsbeiträge.
Die neuen Beiträge ab 2025 lauten:
Erwachsene: 110 Euro (bisher 85 Euro)
Familien: 195 Euro (bisher 145 Euro)
Kinder/Jugendliche: 55 Euro (bisher 44 Euro)
Schüler/Studenten: 75 Euro (bisher 55 Euro)
Arbeitsbeitrag für alle von 14 bis 70 Jahren: 50 Euro (bisher 40 Euro)
Neben den Mitgliedsbeiträgen wurde von der Versammlung auch beschlossen, dass der Arbeitsbeitrag für aktive Mitglieder von 40 auf 50 Euro hochgesetzt wird. Damit müssen künftig 6 statt bisher 5 Arbeitsstunden im Verein abgeleistet werden, um das Geld am Ende des Jahres zurückzubekommen. Die Altersgrenze wird zudem leicht angehoben und reicht nun von 14 bis 70 Jahren.
Außerdem gibt es künftig 2 Bedingungen für die Rückzahlung:
1) Künftig erfolgt nur noch dann eine Rückzahlung des Arbeitsbeitrags, wenn man im Laufe eines Jahres alle 6 Stunden abgeleistet hat. Eine anteilige Rückzahlung, von weniger Stunden ist fortan ausgeschlossen.
2) Als zusätzliche Bedingung müssen mindestens 1,5 von den 6 Stunden im Sommer zwischen Mai und Oktober geleistet werden müssen. Besonders für die Arbeitseinsätze in dieser Zeit finden sich immer nur sehr schwer Helfer, sodass Hackl sich dafür eine deutliche Besserung erhofft.
Weitere Informationen aus der Jahreshauptversammlung
Neben der Beitragsthematik sowie den Neuwahlen und Ehrungen standen auf der Tagesordnung der Sitzung auch noch mehrere Berichte von Vorsitzendem, Sportwart, Jugendwart und dem Kassier. Hier die wichtigsten Punkte daraus:
Mitgliederzahl erstmals wieder leicht gesunken
Vorsitzender Robert Hackl berichtete gleich zu Beginn von einer leicht gesunkenen Mitgliederzahl. Das erste Mal seit 12 Jahren. Waren es am 1.1.23 noch 484 Mitglieder, so sind es ein Jahr später am 1.1.24 drei Prozent weniger, nämlich 469 Mitglieder. Dieser Rückgang liege laut Hackl aber nicht daran, dass der Verein nicht mehr attraktiv sei, sondern dass er an seiner Kapazitätsgrenze angelangt ist. Sowohl Frei- als auch Hallenplätze platzen aus allen Nähten und auch der Tennistrainer bringe keine weiteren Stunden unter. Angebote wie die Fast-Learning-Kurse, die in den letzten Jahren viele neue Mitglieder gebracht haben, seien aktuell komplett zum Erliegen gekommen. „Das heißt wir wollen und werden uns vermutlich bei einer Mitgliederzahl so wie wir sie jetzt haben auch zukünftig einpendeln“, so Hackl.
Während für die Werbung von neuen Mitgliedern aktuell wenig unternommen werden kann, gibt es für die bestehenden Mitglieder ein großes Angebot im Tennisclub, das in der Umgebung in dieser Form einmalig ist. Es reicht von einem umfangreichen Trainings- und Mannschaftsbetrieb, bis hin zu Wettkampfturnieren bis hin zu ITF-Niveau, aber es gibt auch viele vereinsinterne Schleiferlturniere, einen Lauftreff, das Tenniscamp in Kroatien und vielen weitere sportliche und gesellschaftliche Veranstaltungen. „Während früher nach der Verbandsrunde ab August tote Hose auf der Tennisanlage war, geht es jetzt eigentlich das ganze Jahr über rund“, so Hackl.
Flutlichtanlage für 2025 geplant
Damit künftig für die Mitglieder auch im Sommer noch mehr Möglichkeiten zum Spielen in den beliebten Abendstunden angeboten werden kann, plant der Verein eine Flutlicht-Beleuchtung auf den Plätzen 1 und 2. Die Umsetzung ist im Sommer/Herbst 2025 geplant. Derzeit werden die technischen Details abgeklärt und der Anbieter ausgewählt. Auch Fördermittel will man für das Projekt mit seinen Gesamtkosten von rund 20.000 Euro beantragen. Bei einer Spendenaktion zusammen mit der Sparkasse Passau konnten im Frühjahr ebenfalls bereits rund 2500 Euro gesammelt werden.
Ein Bayerischer und zwei Südbayerische Meister
Sportwart Thomas Maier und Jugendwart Philip Schwenke berichteten im Anschluss ebenfalls von den Ereignissen im vergangenen Jahr, sowohl aus sportlicher Sicht als auch im Hinblick auf die zahlreichen Veranstaltungen. Große Erfolge feierten unter anderem Alina (U14) und Emily Petermüller (U16) als Südbayerische Meisterinnen und Daniel Geiger als Bayerischer Meister bei den Herren 30.
Ausgaben höher als Einnahmen
Der Bericht des verhinderten Kassiers Florian König wurde stellvertretend von Robert Hackl den Anwesenden vorgetragen. Der Bericht bezog sich auf das abgeschlossene Jahr 2023. Dabei standen Einnahmen in Höhe von ca. 231.800 Euro den Ausgaben in Höhe von ca. 239.100 Euro gegenüber. Der Verlust von über 7000 Euro konnte aus Rücklagen bezahlt werden.
Die größten Einnahmequellen des Vereins lagen in den Mitglieds-/Arbeits-/Trainingsbeiträgen, den Hallen- und Freiplatzbuchungen, den Erlösen aus der PV-Anlage, Werbeeinnahmen sowie Spenden.
Demgegenüber standen die großen Ausgabenposten: Heizöl, Strom und Wasser, Trainerkosten, Versicherungsbeiträge, Reparaturen und die Tilgung der Darlehen für die Tennishalle und den Neubau der Plätze 5+6. Hinzu kommt als großer Brocken die Renovierung der Tennishalle (Boden, LED-Umrüstung, Fassade). Aufgrund der zweigeteilten Verlegung des Bodens fiel sie auch teurer aus als geplant. Der Verein war dazu leider schlecht beraten worden, so Hackl, und es sei zu Verletzungen gekommen als man zwei unterschiedliche Belege im Spielfeldbereich (neuer Belag) und rundherum (alter Belag) hatte. Da musste schnell gehandelt werden. Trotz Erhöhung der Kosten sei dem Verein aber zum Glück kein Schaden entstanden, da die Verlegefirma aufgrund eines schlechten Gewissens bei der Beratung die zweiten Arbeiten zum Selbstkostenpreis durchführte und der Verein noch einmal Zuschüsse beantragen konnte.